Gelesen: „Wo ist Karlas Papa?“

„Keines der Karla-Bücher ist erfunden. Alles stammt direkt aus unserem Leben“, sagt Pia Olsen, Mutter von Karla und Autorin der Karla-Bücher. Inzwischen gibt es bereits vier Karla-Bücher, drei davon sind bisher auf Deutsch erschienen.

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Die Dänin Pia Olsen hat als Single eine Samenspende in Anspruch genommen. In den Karla-Büchern erzählt sie davon, wie ihr Familienleben mit ihrer Tochter aussieht. Die Grundlage für die kleinen Geschichtchen sind die Fragen der kleinen Karla, die sich natürlich mit den Jahren verändern. Deshalb erscheint Karla in den Büchern als Co-Autorin.

In dem 2017 auf Deutsch erschienenem Buch „Wo ist Karlas Papa“ ist Karla im Kindergartenalter. Das Mädchen mag Hunde und geht gern in die Kita. Dort hängen Bilder aller Kinder an der Wand, mit den Namen der Eltern darunter, bei Karla steht nur „Mama: Pia“. Auf den folgenden Seiten wird kurz erzählt, dass ein netter Arzt und ein netter Samenspender Pia geholfen haben, Mama zu werden. Und wie sehr Pia sich über das kleine Mädchen Karla gefreut hat.

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Für Karla ist es das nicht das Wichtigste im Leben, wie ihre Familie entstanden ist. Andere Kinder haben eben zwei Mamas oder eine Mama und einen Papa und zwei Geschwister, so ist das halt. Karla hat ihre Mama, und die beiden „machen lustige Sachen“ zusammen, wie Plätzchen backen, Rad fahren oder Gespenst spielen. Karla hat außerdem Oma und Opa und Anne, eine Freundin von Mama, und Flemming, einen Freund von Mama, und Ferdinand, ihren Kita-Freund.

Die Frage, wo Karlas Papa denn nun ist, wird nicht beantwortet. Das weiß man von einem Samenspender nämlich nicht. Doch das ist den Kindern nicht so wichtig, die Frage ist für sie mit „Karla hat keinen Papa“ hinreichend beantwortet, auch ohne dass Details nötig sind. Und so einfach ist es tatsächlich in diesem Alter, das kann ich aus der Kindergartenzeit meiner Tochter bestätigen.

Die Karla-Kinderbücher erzählen unaufgeregt vom Alltag der kleinen Mama-Tochter-Familie. Die kurzen Texte sind von großflächigen Illustrationen in kräftigen Farben begleitet. Ein schönes Buch für kleinere Kinder, das man mehrmals vorlesen kann und das sich die Kinder auch gut selbst immer wieder anschauen können – und ihren eigenen Alltag wiederfinden. Es ist kein „Aufklärungsbuch“ im klassischen Sinn, aber eine willkommene Bereicherung für den Bücherschrank der Allerkleinsten, damit dort nicht nur Geschichten von Mama-Papa-Kind zu finden sind, sondern auch von anderen Familienformen.

 Bibliografische Angaben:

Olsen, Pia/Olsen, Karla Elena: Wo ist Karlas Papa? Illustriert von Ina Korneliussen. Frederiksberg: Sprael ApS, 2017.

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Link zur Facebookseite von Pia Olsen

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